Jenö Konrad-Cup - Fussball trifft auf Geschichte

Idee des Projekts


Mit dem Projekt „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“ wollen der TSV Maccabi Nürnberg und der 1. FC Nürnberg Schüler:innen aller Schularten gegen Antisemitismus sensibilisieren sowie Begegnungen Jugendlicher aller Religionen auf Augenhöhe mithilfe des Sports ermöglichen.


Ausgangspunkt dafür ist die intensive Beschäftigung mit der Biografie des ehemaligen jüdischen Trainers Jenö Konrad, der zwischen 1930 und 1932 beim 1. FCN tätig war. Das Projekt bietet die Möglichkeit, das aktuelle jüdische Leben in Nürnberg kennenzulernen und an einem besonderen Fußballturnier auf dem Club-Vereinsgelände teilzunehmen. In den Pandemiejahren 2020/2021 wurde der Jenö Konrad-Cup digital weiterentwickelt: So wurden neu ein interaktives Quiz rund um jüdisches Leben in Deutschland kreiert und virtuelle Begegnungen mit Jugendlichen aus Makkabi-Ortsvereinen aus ganz Deutschland initiiert.


Inklusive der diesjährigen, digitalen Durchführung konnten bisher insgesamt über 1.000 Schüler:innen mit dem Angebot erreicht werden. Waren es beim Initialprojekt 2017/2018 drei Schulen, so nahmen 2018/2019 schon 13 Schulen am „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“ teil. Der aktuelle Titelverteidiger ist das Sonderpädagogische Förderzentrum „Jean-Paul-Platz“. Das zeigt, dass unser Projekt, unabhängig vom Schultyp, die Möglichkeit bietet, als Sieger:in hervorzugehen. Im aktuellen, digitalen Projekt nehmen sieben Schulen teil, die das gesamte Spektrum der Schullandschaft abbilden. Erstmals sind auch Schulen über die Stadtgrenze Nürnbergs hinaus, z. B. aus Fürth, mit von der Partie.


Aktive Geschichtsaufarbeitung


Das Projekt ist in zwei Hauptphasen aufgeteilt. Nach einem Impulsvortrag des FCN-Historikers Bernd Siegler zur Biografie von Jenö Konrad bearbeiten in der ersten Phase Schulgruppen ein eigenes Projekt zum Thema Antisemitismus. Maccabi bindet hier über die weiteren Kooperationspartner Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN) und MAKKABI Deutschland Jugendliche jüdischen Glaubens ein, um Begegnungen unter Gleichaltrigen auf Augenhöhe zu ermöglichen. Das Projekt gilt als sogenannte Qualifikationsphase für das Highlight, das Fußballturnier am Gelände des 1. FCN, mit der Möglichkeit, auch auf Profispieler des 1. FCN zu treffen. In dieser zweiten Phase treten die Schüler:innen unterschiedlicher Schulen in gemischten Teams gegeneinander an. Wichtig sind die Aspekte Gemeinsamkeit und Verbundenheit durch Sport. Auch wenn die Schüler:innen individuell Punkte für die eigene Schule sammeln, sind sie doch in einem gemeinsamen Team auch auf andere „vermeintliche Konkurrenten“ angewiesen. Am Ende gibt es einen Gesamtsieger und seit 2020/21 auch Spartensieger aus Phase I und II. Die Punkte in Phase I werden dabei durch eine namhaft besetzte Jury vergeben.


Projektarbeit


Zum Ende von Projektphase I entwickeln die teilnehmenden Klassen zusammen mit der Lehrkraft eine Projektarbeit zum Thema Antisemitismus. Dabei wird ihnen vollkommen freie Hand gelassen, wie die Umsetzung erfolgt und welche Versatzstücke sie aus dem Leben Jenö Konrads herausnehmen oder ob sie z. B. auch eigene biografische Erlebnisse, wie beispielsweise die eigene Fluchtgeschichte, einbringen.


Es entstehen jedes Jahr kreative Projektarbeiten. Formate, wie Filme, Podcasts, Poster oder kleine Theaterstücke, Lesungen und auch Werke der Bildenden Kunst waren schon darunter. Die Projektarbeiten werden zum Abschluss, dem Höhepunkt, des „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“, in diesem Jahr leider nicht im Rahmen des Turniers von den Schüler:innen vorgestellt, sondern digital eingereicht und präsentiert. Sie werden anschließend von der Jury nach einem Punktesystem bewertet.


Soziale Verantwortung


Mit dem Jenö Konrad-Cup stellen sich der TSV Maccabi Nürnberg und der 1. FCN ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für Stadt und Region. Wir wollen die Kraft des Sports nutzen, um dem zunehmenden Antisemitismus und Rassismus in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Das Projekt sensibilisiert Teilnehmer:innen für die Geschichte ihrer Stadt und ermutigt, Antisemitismus im Alltag aktiv zu begegnen.


Dies geschieht durch Teilhabe, indem den Projektteilnehmer:innen Möglichkeiten zur eigenen Recherche, zum interreligiösen Dialog, zur Projektarbeit und zum gemeinsamen Fußballspielen gegeben werden.


Eine wichtige Komponente ist auch das moderne jüdische Leben im Hier und Jetzt.  Begegnungen unter Jugendlichen helfen Vorurteile abzubauen und zeigen, dass wir alle aufeinander angewiesen sind und trotz kultureller Unterschiede unsere Gemeinsamkeiten überwiegen.



Jenö Konrad-Cup Teilnehmer 2018 mit der Mannschaft des 1. FC Nürnberg
Jenö Konrad-Cup Teilnehmer 2018 mit der Mannschaft des 1. FC Nürnberg
Jenö Konrad-Cup Gewinner 2018: Sabel Schule Nürnberg
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Vorstandsvositzender Dr. Anatoli Djanatliev im Interview im ClubTV
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Jenö Konrad-Cup Teilnehmer 2019 halten das Toleranz-Banner hoch
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Jenö Konrad-Cup Gewinner 2019: SFZ Jean-Paul-Platz Nürnberg
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Maskottchen der CSR-Abteilung des 1. FC Nürnberg mit den Teilnehmern
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