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29.10.2018

Tai Chi: Workshop zum Thema Push Hands in Osnabrück

Am Wochenende vom 20. bis 21. Oktober 2018 fand ein Workshop zum Thema Push Hands (chinesisch Tui-Shou) in Osnabrück (Niedersachen) unter der Leitung von Lauren Smith statt. Eine kleine Gruppe von sechs Leuten, die regelmäßig Tai-Chi bei Maccabi Nürnberg üben, hat sich auf den Weg in den Norden gemacht.


Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Das Wetter zeigte sich von der besten herbstlichen Seite, der Unterrichtsraum lag in einem Haus, das mitten in den Feldern und Wiesen stand. Keine Störungen durch Handys, da Funkloch.


Es hat sich erwiesen, dass die Gesamtgruppe samt Angereisten aus Nürnberg aus ca. 20 Leuten bestand und manche langjährige Schüler von Lauren aus der Nähe von Osnabrück sind, andere kommen mehrere Jahre in Folge zu ihm in die Workshops extra aus den Niederlanden. Übrigens seine Seminare und Workshops bietet Lauren europaweit an.


Dazu sollte angemerkt werden, dass Lauren Smith nicht irgendjemand ist, der seit Jahren Tai-Chi übt. Als geborener Amerikaner hat er in den USA und Taiwan südostasiatische Wissenschaften studiert, wo er seinen Lehrer kennen gelernt hat, der sein Talent erkannt und gefördert hat. Mittlerweile hat er den Titel eines Weltmeisters in dieser Disziplin. Mit seiner großen Statur und weichen Bewegungen macht Lauren den Eindruck die Kunst des Tai-Chi tief verinnerlicht zu haben und im Alltag zu leben. Seine Art das Wissen mitzuteilen, ist durch herzliches und entspanntes Lachen kennzeichnet, was die gute Atmosphäre im Workshop noch mehr begünstigte.  Der Workshop war sehr klar strukturiert, vielfältig und überraschend kurzweilig gestaltet. Es gab auch einen Einblick in die allgemeine chinesische Tai-Chi Philosophie, die Lauren in christliche und indische Philosophie eingebettet dargestellt hat.


Gleich am Anfang durften wir uns in Paare aufteilen und als erstes wurde uns eine erdende Massagetechnik gezeigt. Das war das 1. Element (die Erde) mit dem wir im Laufe des Vormittags überwiegend in Paaren gearbeitet haben. Überhaupt ist das Üben in Paaren das Grundprinzip bei Push Hands und zwar soll damit die eigene Tai-Chi Praxis überprüft werden. Wenn ein Schüler nach Jahren des Trainierens der Solo-Form überzeugt ist, dass er fest verwurzelt ist und sich aus seiner Mitte heraus bewegt, kann er durch die Übung mit einem Partner überprüfen, ob er mit seiner Selbsteinschätzung richtig liegt.


Nach der ausgiebigen Mittagspause war der Nachmittag dem Element Feuer gewidmet und auch hier haben wir eine Massagetechnik kennen gelernt, die das Element Feuer im Körper aktiviert. Und weiterhin in Paaren sehr aktiv – Feuer eben – gearbeitet. Zum Ausklang des Tages gab es eine 20 Minütige Meditation. Der Sonntag war nach dem gleichen Prinzip gestaltet: die Elemente Wasser und Luft wurden erklärt, entsprechende Massagetechniken, zum jeweiligen Element tänzerische Bewegungen gezeigt, geübt und weiterhin in Paaren gearbeitet. Ist der Körper stabil und gleichzeitig geschmeidig? Ist man im Stande die Kraft des Anderen für sich selber zu nutzen? Das sind unter anderem die Fragen, die wir uns gestellt haben.


Da wir immer wieder den Partner tauschen sollten, ist das Kennenlernen unter den Workshop-Teilnehmern sehr leicht gefallen. Abgesehen davon waren alle sehr offen, haben gerne ihr Wissen und Können unter einander geteilt und es wurde auch herzlich gelacht! Rundum ein Wochenende, das sehr von Bewegung, neuem Wissen, neuen Bekanntschaften und neuen Landschaften geprägt war und ein sehr schönes Gefühl hinterlassen hat. Zum Schluss noch ein chinesisches Sprichwort, das den Sinn warum wir überhaupt Tai-Chi üben, auf den Punkt bringt:


„Wer Tai Chi übt, wird stark wie ein Krieger, geschmeidig wie ein kleines Kind und gelassen wie ein Weiser“.


Wir danken Lena für ihren Bericht vom Workshop in Osnabrück.